Seit dem 24. Juni und noch bis zum 3. September kann man auf der Naturbühne des Piraten-Open-Air-Actiontheaters in der Karibik von Nordwestmecklenburg vor den Toren Grevesmühlens die 12. Episode der schicksalhaften Begegnungen des Piraten Capt’n Flint mit dem Titel Das Geisterschiff nach Motiven von Robert Stevensons Die Schatzinsel erleben.

Und darum geht es in diesem Jahr:

Wir schreiben das Jahr des Herrn 1694. Bei der Verfolgung des Schurken Baba, in dessen Händen sich Anne Bonny seit dem Sturm über den Caymans im vergangenen Jahr befindet, geriet Flints Schiff, die Walruss, in einen heftigen Orkan. Während das Schiff unter dem tosenden Wind und dem prasselnden Regen ächzte, tauchte unmittelbar vor ihm ein mysteriöses Schiff auf, das buchstäblich in Flammen zu stehen schien. Durch die Begegnung mit diesem Geisterschiff trieb es die Walruss in eine nahegelegene Bucht namens Sapodilla Bay, die Teil der Karibikinsel Providenciales ist, vor der kurz zuvor nicht allzu weit entfernt am Smith Reef – ebenfalls infolge des Orkans – das spanische Schatzschiff Urca de Lima Schiffbruch erlitt, den nur rund zwei Dutzend Spanier an Bord überlebten, darunter der Missionsleiter Don Cravallo de Krawumm sowie ein aus Sevilla stammender Diplomat namens Don Alfredo de Cervezas de Cruzcampo, der die Nichte des spanischen Vizekönigs von Cartagena de Indias, Donna Isidora Blanca de Pollo y Huevo, nach Cadiz begleiten sollte. Was weder die Flint-Crew noch die spanischen Schiffbrüchigen ahnen: auf Providenciales lebt der Freibeuter Paul Whopper mit seinen drei amazonenhaften und heißblütigen Frauen Crispy, Brownie und Blondie sowie deren Kind Paloma. Den Freibeutern war es gelungen, Billy Bones, einen alten Weggefährten Capt’n Flints und ehemaligen Steuermann der Walruss, gefangenzunehmen, der ebenfalls auf das Gold der Urca de Lima aus gewesen, dabei auf das Geisterschiff gestoßen und durch dieses nach Providenciales gelotst worden war. Zur Erlangung der Goldkisten des Schatzschiffes bleibt den Freibeutern von Providenciales und der Crew um Capt’n Flint nichts anderes übrig, als sich zusammenzuraufen. Als schließlich das spanische Jagdschiff Kaka de Fuego mit donnernden Kanonen am Smith Reef auftaucht, wird es sowohl für Capt’n Flint als auch für die Spanier immer undurchsichtiger, wer auf welcher Seite steht. Jäger werden zu Gejagten, Freunde zu Feinden und Mythos zur Realität, wenn im entscheidenden Moment das Geisterschiff erneut auftaucht und den Piraten den Weg gen Cartagena de Indias weist. Doch was würde Flint in Cartagena erwarten – die Freiheit, oder eine Exekution?

Auf der Freilichtbühne stehen neben den langjährigen Hauptdarstellern Benjamin Kernen als Capt’n Flint, Arne Nobel als Ben Gun, Dustin Semmelrogge als Israel Hands, Michael Heuel als Long John Silver, Jens Haack als Pew sowie Ron Kochanski als Scully in diesem Jahr auch Felix von Jascheroff als Pirat Billy Bones, Tanja Schumann als Wrackpiratin Crispy Chicken, Anna Sophie Thiede als Paloma, Sabrina Sagorny als Hot Brownie, Melanie Volosciuk als Hot Blondie, Mario Eichendorf als Paul Whopper, Marc Zabinski als Don Cravallo, Marc Clear als Don Alfredo, Monic Thiele als Donna Isidora, Nicole Thiede als Manuela de Ciruelas, Jerry Gerom als Sergante Pepino, Dennis Gehrke als Bootsmann der Urca de Lima, Daniel Lex als Capitano Cocido sowie gut zwei Dutzend Stuntleute und Kleindarsteller.

Ich selbst bin im diesjährigen Stück als Capitano de Mercilla zu erleben, dem unerschrockenen, peitscheschwingenden Kommandanten des spanischen Jagdschiffes Kaka de Fuego, der auf der Suche nach dem Gold der im Archipel der Turks- und Caicosinseln in der Karibischen See verschollenen Urca de Lima auf der Insel Providenciales auf die Piratencrew um Capt’n Flint und deren Verbündete trifft. Mit an Bord der Fuego ist der Hauptmann und Befehlshaber des an Bord befindlichen spanischen Heeres, Capitano Cocido, mit dem sich de Mercilla unbarmherzig in jeden sich bietenden Kampf stürzt und mit dem er sich militärisch derart verbunden fühlt, das beide mitunter die Sätze des jeweiligen anderen beenden. Der Kommandant der Fuego ist beherzt, willensstark und sucht die direkte Konfrontation mit Capt’n Flint, dem er zum ersten Mal gegenübertritt und behält selbst im größten Schlachtengetümmel den Überblick. Aufgrund dessen wird er von Don Cravallo als treu ergebene rechte Hand und als persönliche Leibwache geschätzt. Doch die Geschehenisse auf der Insel sollen nicht spurlos an de Mercilla vorbeigehen…

Die Rolle des Capitano de Mercilla spielt erst in Teil 2 des Theaterstückes eine Rolle, sobald die Kaka de Fuego das Schicksal aller auf der Insel verändern soll. Im ersten Teil spiele ich einen pflichtbewussten spanischen Soldaten, der den Schiffsbruch der Urca de Lima überlebt, beim Angriff der Flint-Crew eine Kanone des spanischen Lagers auf Billy Bones abfeuert und sich schließlich todesmutig in einen Zweikampf mit dem Quartiermeister der Walruss, Israel Hands, stürzt.

Darüber hinaus durfte ich etliche spanische Sätze und eine Vielzahl an spanischen Befehlen beisteuern. Des Weiteren stammt auch der folgende, von Jerry Gerom in seiner Rolle als Sergante Pepinos unnachahmlich auf spanisch übermittelte Bericht zur Lage nach dem Schiffbruch der Urca aus meiner stolzen Feder: Unos supervivientes… cuerpos en el agua, los botes, el casco… no cocinero, pero su paella en todos lados… el comandante, el padre, el doctor: todos muertos… y las ratas ya están royendo a las guardarropas… bastante alforja y agua… la mayoría del oro presente…

© Piraten Open Air
Das Ensemble des Geisterschiffs (22.05.2016)


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